Heiner Rennebaum Doppelquartett

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Ein Jazz-Quartett trifft auf ein Streichquartett, Improvisation auf Komposition.    Jazz quartet meets string quartet, improvisation meets composition.

Bebop Bizarre (Umland Records 49) ist nach dem Live-Debut von 2019 das erste Studio-Album. Hier gibt es CD und Download.

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Aufgenommen von Reinhard Kobialka in den Topaz Audio Studios, Köln, gemischt und gemastert von Fritz Hilpert, VÖ am 17.7.2021.

Jan Klare – Saxofone, Flöte
Julia Brüssel – Violine
Pauline Buss – Viola
Conrad Noll – Cello
Veit Steinmann – Cello
Alex Morsey – Bass
Max Hilpert – Schlagzeug
Heiner Rennebaum  – Gitarren, Kompositionen

Youtube Channel (Visuals zu Bebop Bizarre)

„Was für eine mächtige, mitreißende Produktion: Ganz großer Wurf!!!“ Stefan Pieper auf nrwjazz.net (Link zur Rezension), 3.8.2021

„…hier werden die Klischees der Crossover-Fusionen tatsächlich aufgebrochen. Jedes Stück folgt einer anderen Grundidee.“ Bert Noglik, ARD-Radiofestival 2021, Jazz/Neuerscheinungen, 20.8.2021

„In seinen Kompositionen hat er sich viel gedacht, und doch quellen sie vor spontaner Lebensfreude und jähem Alltagshumor über.“ Wolf Kampmann in Jazz thing 141

Spannend ist, wie unterschiedliche Tempi und Stimmungen miteinander verwoben werden – und dabei stets ein harmonischer Zusammenhalt bestehen bleibt.“ Thomas Volkmann in JAZZPODIUM 11/2021

„Und hier ist nicht der klangliche Kontrast Programm, sondern die musikalische Symbiose, die erstaunliche Sounds und Atmosphären ermöglicht. Gelungen!“ Lothar Trampert in JAZZTHETIK (Link zur Rezension) 11/12-2021

„Das klingt nach einem ausdrucksstarken Jazz-&-more-Gitarristen, der Heiner Rennebaum ohne Frage ist. Und ein Komponist, Arrangeur und Projektleiter, der Spannung erzeugen kann. Klangreise!“ Lothar Trampert in Gitarre&Bass 11/2021

„Ich wünsche dieser CD viele aufmerksame Zuhörer*innen, sie verdient es wirklich!“ Andreas Fellinger in freiStil, Ausgabe 97

„Go check.“ baze.djunkiii auf nitestylez.de (Link zur Rezension), 7.7.2021

Tour Februar/März 2020600x426 A2

„Kraft aus der Stille“ von Max Florian Kühlem, Rheinische Post, 25.2.2020

Heiner Rennebaum Doppelquartett Live VÖ Juni 2019: CD & Download Umland Records 23

Recorded live at Jazz-Schmiede Düsseldorf by Stephan Vester februar 2nd 2019, binaural 3D Mix by Fritz Hilpert (Grammy nomination for 3D Mix in 2018 and 2021)

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„…Unter den vielen nicht- bzw. eher unbeabsichtigt revolutionären Musiken gelingt diesem Doppelquartett eine besonders attraktive.“
Among the many non-intentional or rather unintentionally revolutionary musics, this double quartet achieves a particularly attractive one.
Andreas Fellinger in freiStil, Ausgabe 86

1.2.2019 – Loft, Köln, Premiere (Foto: Werner Pillig)

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Jan Klare – Saxofon
Markus Wienstroer – Violine
Pauline Buss – Viola
Beate Wolff – Cello
Veit Steinmann – Cello
Alex Morsey – Bass
Max Hilpert – Schlagzeug
Heiner Rennebaum  – E-Gitarre, Kompositionen

2.2.2019 – Jazz-Schmiede Düsseldorf, CD-Mitschnitt (Foto: Christian Haag) mit Julia Brüssel an der Geige

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CD-Besprechung von Teddy Doering in Jazz Podium 10/19:

Die Kombination von Jazz und Klassik scheint ein neuer Trend. Der Gitarrist Heiner Rennebaum, der sich schon mit verschiedenen gitarreähnlichen Instrumenten beschäftigt und experimentierfreudig neue Musikformen erforscht hat, macht hier den Versuch, ein Jazz-Quartett (Altsaxofon, Gitarre, Bass, Schlagzeug) mit einem Streichquartett (klassische Besetzung, nur statt der zweiten Geige ein zweites Cello) zu kombinieren. Das Ergebnis, dokumentiert beim Auftritt in der Jazzschmiede Düsseldorf, ist überraschend harmonisch und gelungen. Eigentlich gibt es keine klar definierten Gegensätze, jede Gruppe greift immer wieder spontan in das musikalische Geschehen der anderen ein. So kann Alex Morsey mit gestrichenem Bass das Streichquartett unterstützen und ihm noch mehr Klangfülle geben, während das Quartett immer wieder den Improvisationen von Rennebaum und dem Altsaxofonisten Jan Klare eine harmonische Grundlage liefert. Die Kompositionen (allesamt von Rennebaum) zeigen eine Bandbreite von Rock-Elementen über arabische Musik zur experimentellen Klassik. Und obwohl alle Stücke eher langsam, verhalten und stimmungsvoll daherkommen, wird es nie langweilig. Der Zuhörer muss ständig auf Überraschungen gefasst sein.
The combination of jazz and classical seems to be a new trend. The guitarist Heiner Rennebaum, who has already dealt with various guitar-like instruments and experimenting with new forms of music, here makes the attempt, a jazz quartet (alto saxophone, guitar, bass, drums) with a string quartet (classical occupation, only instead of the second violin a second cello). The result, documented at the appearance in the Jazzschmiede Düsseldorf, is surprisingly harmonious and successful. Actually, there are no clearly defined opposites, each group intervenes spontaneously in the musical events of others. So Alex Morsey can support the string quartet with a brushed bass and give it even more sonority, while the quartet repeatedly provides the improvisations of Rennebaum and the alto saxophonist Jan Klare a harmonic basis. The compositions (all of Rennebaum) show a range of rock elements over Arabic music to experimental classical music. And although all the tracks are slow, restrained and atmospheric, it never gets boring. The listener must be constantly prepared for surprises.

Josef Engels‘ CD-Besprechung aus der Jazz thing 130:

Der Gitarrist Heiner Rennebaum hat ein Faible für die Verbindung verschiedener Musikwelten. Das galt in den 1980ern für seine knackige Fusionband Rimaak, zur Jahrtausendwende für sein Jazzelektro-Projekt Bonobo Club und trifft jetzt auch auf sein Doppelquartett zu, dessen Konzert vergangenen Februar in der Düsseldorfer Jazz-Schmiede nun als Album vorliegt. Ein Jazzquartett um den expressiven Saxofonisten Jan Klare trifft auf ein Streichquartett, aber das alles ist weit von betulicher Klassik-Crossover-Ästhetik entfernt. Vielmehr begeben sich die acht Instrumentalisten gemeinsam auf Entdeckerfahrt: Klangflächen werden archäologisch untersucht, aber auch einem heftig keuchenden Urmenschen („Mäandertaler“), Arvo Pärt wird ein Besuch abgestattet, aber auch dem Maghreb oder Bill Frisells mildem Westen. Im elfminütigen Höhepunkt „Solatitut“ kommt dann alles zusammen: räumliche Akkordausbreitungen und Obertonbefühlungen, Reggae-Offbeat und Raserei. Eine innige Verschmelzung.

The guitarist H.R. has a knack to fuse different worlds of music. This applies not only for his upbeat fusion band Rimaak in the 1980s but also for his jazz electro project Bonobo Club at the turn of the millennium and now for his double quartet, the concert of which staged in the Jazz-Schmiede Düsseldorf last February is now available as an album. A jazz quartet featuring the expressive saxophonist Jan Klare comes upon a string quartet but being far way from the fussy classic crossover aesthetic the eight instrumentalist embark on an exploratory jouney: soundscapes are examined archaeologically, a heavily panting man (“Mäandertaler”) , Arvo Pärt is paid a visit, the Maghreb or Bill Frisell`s mild west also. The eleven- minute climax “Solatitut” brings it all together: spatial chord progressions and overtone scores, reggae offbeat and rage. An intimate fusion.

Lothar Trampert in Gitarre&Bass 11.19:

Der Düsseldorfer Gitarrist Heiner Rennebaum (*1956) war in den 80er-Jahren u.a. mit dem Crossover-Oktett rimaak aktiv, später folgte das Nu-Jazz-Projekt bonobo club. Als Komponist und Gitarrist von rimaak erhielt er den Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf, seine Weiterentwicklung der Kompensationsspulenschaltung (Dummy-Coil) für Stratocaster-Gitarren wurde 2011 vom Deutschen Patent- und Markenamt anerkannt. Ein vielseitiger Musiker! Erst 2015 erschien sein erstes Solo-Album „Pianavia“, und jetzt wurde das Album „Heiner Rennebaum Doppelquartett Live“ veröffentlicht. Hier trifft ein Jazz-Quartett (g, b, dr, sax) auf ein Streichquartett, bei dem übrigens der eher als Gitarrist bekannte Markus Wienstroer Violine spielt. Musikalisch geht Rennebaum vielseitig zur Sache: Natürlich hört und fühlt man hier Jazz, aber seine Gitarre kann auch schon mal nach Folk oder Country klingen, und die Streichersätze orientalisch. Gemeinsam haben die sechs Tracks eine gewisse Ruhe, Transparenz und Wärme. In drei Stücken ist Heiner Rennebaum auch als improvisierender Solist und Klang-Experimentalist zu hören. Interessanter Musiker.

The guitarist Heiner Rennebaum (* 1956) from Düsseldorf was in the 80s active among other bands with the crossover octet rimaak, later followed by the nu jazz project bonobo club. As a composer and guitarist of rimaak, he received the Prize for Music of the City of Dusseldorf, his development of the compensation coil circuit (dummy coil) for Stratocaster guitars was recognized in 2011 by the German Patent and Trademark Office. A versatile musician! It was not until 2015 that his first solo album „Pianavia“ was released, and now the album „Heiner Rennebaum Doppelquartett Live“ was released. Here, a jazz quartet (g, b, dr, sax) meets a string quartet, in which incidentally, the more known as a guitarist Markus Wienstroer plays the violin. Musically, Rennebaum is versatile: Of course, you can hear and feel jazz here, but his guitar can sometimes sound like folk or country music, and the string arrangements sometimes sound oriental. Together, the six tracks have a certain calm, transparency and warmth. Heiner Rennebaum can also be heard in three tracks as an improvising soloist and sound experimentalist. Interesting musician.

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Konzertkritik von Bernd Schuknecht:

„In der so gut wie ausverkauften Jazz-Schmiede Düsseldorf war es ein durchweg spannendes Erlebnis, die musikalische Gravitation der beiden instrumentalen Kraftfelder und ihre atmosphärischen Wechselwirkungen zu verfolgen. Als jazziger Pol fungieren Jan Klare (Alt- und Sopransaxofon), Alex Morsey (Kontrabass), Max Hilpert (Schlagzeug) sowie Heiner Rennebaum (E-Gitarren, Kompositionen), demgegenüber bilden Julia Brüssel – die Violinistin ist kurzfristig für den erkrankten Markus Wienstroer eingesprungen – Pauline Buss (Viola), Beate Wolff (Cello) und Veit Steinmann (Cello) den Streicher-Gegenpol. Was sich jetzt nach experimentellem Konfrontationsprojekt anhört, präsentiert sich jedoch insgesamt ausgesprochen harmonisch.
Die Streicher entwickeln durchweg Temperament und finden häufig den Mut, sich in die antreibende Rhythmik von Max Hilpert verstärkend einzubringen. Umgekehrt ist es Alex Morsey, der sich mit gestrichenem Bass immer wieder gern in die ausladenden Klangfelder der Streicher einfügt. Jan Klare hält die expressionistische Fahne hoch und brilliert mit exzellenten Improvisationen (der Titelname „Ja klar“ zeugt vom Respekt des Komponisten für den Bläser).
Wer von Heiner Rennebaum seine früher bisweilen eruptiven Gitarrengewitter erwartete, wird überrascht: nun sind es oft schwebende, fast meditative Sounds, die sein Spiel auszeichnen, etwa Slash-Chord-Zerlegungen, metrische Delays, Stereo-Tremolo-Akkorde oder „eingefrorene“ Flageolett-Töne; und neben seiner Strat spielt er  eine Tele mit Sitar-Brücke sowie eine bundlose Gitarre.
Oft, nicht immer, ist es ein leiser Weg, den er einschlägt, mit langen musikalischen Bögen, die gekonnt die Spannung halten. Seine Kompositionen sind recht abwechslungreich mit Einflüssen etwa von Minimal / Art Rock („Mäandertaler“), arabischer Musik („Ifas“) oder Tintinnabuli-Stil („RFC“). In „Solatitut“ trifft ein folkloristisch anmutendes Thema auf atmosphärische Cluster-Flächen der Streicher – und eine Dynamikspanne von fast nichts bis Ekstase, um am Schluss nach manisch-monotoner fast VU-artigen Groove abrupt zu enden. Dennoch wirkt das Programm nicht beliebig, sondern es entsteht ein homogener Gesamt-Sound, den ich so vorher noch nicht gehört habe.
Heiner Rennebaum ist auf einem an Emotionen reichen, ungemein ästhetischen Weg, der durch das Streichquartett noch ein paar Windungen mit neuen Aussichten mehr erhalten hat. Ein begeistert applaudierendes Publikum folgt ihm da offenkundig gern.“
Bernd Schuknecht (Konzertkritiken u.a. für Bonner Generalanzeiger, Kölnische Rundschau, Aachener Zeitung,  WAZ Essen, die Rheinische Post Düsseldorf sowie die Ruhr Nachrichten Dortmund)

„In the almost sold out Jazz-Schmiede Dusseldorf, it was an exciting experience to follow the musical gravity of the two instrumental force fields and their atmospheric interactions. Jan Klare (alto and soprano saxophone), Alex Morsey (double bass), Max Hilpert (drums) and Heiner Rennebaum (electric guitars, compositions) play the jazzy pole, in contrast Julia Brüssel – the violinist standing in for the sick Markus Wienstroer –  Pauline Buss (viola), Beate Wolff (cello) and Veit Steinmann (cello) the stringsincorporate the opposite pole. At first sight it seems to be an experimental confrontation project but presents itself in a very harmonious way.
The strings
work up temperament and find the courage to engage in the driving rhythm of Max Hilpert. Vice versa, it is Alex Morsey, who often joins the string arrangements with a bow on his upright bass. Jan Klare holds up the Expressionist flag and stands out with excellent improvisations (the track name „Ja klar“– “It s obvious”- shows the composer’s respect for the saxophone player).
Anyone expecting 
Heiner Rennebaum’s  formerly occasional eruptive guitar thunderstorms will be surprised: now it is floating almost meditative sound that characterizes his style, such as arpeggiated slash chords, metric delays, stereo-tremolo-chords or „frozen“ flageollet tones; and next to his Strat he plays a Tele with sitar bridge as well as a fretless guitar.
Often, but not always, it’s a quiet path with long musical arcs that skillfully hold the tension. His compositions are 
varied with influences of Minimal / Art Rock („Mäandertaler“), Arabic music („Ifas“) or Tintinnabuli style („RFC“). In „Solatitut“ a folkloristic theme meets atmospheric cluster sounds of the strings – and a dynamic range from almost nothing to ecstasy, end  the track abruptly  after a manic-monotone almost VU-like groove. Nevertheless, the program does not seem to be arbitrary but it creates a homogeneous overall sound which I never heard before.
Heiner Rennebaum is on a
road rich in emotions, an immensely aesthetic path, which takes due to the string quartet a few more turns with new panoramas. An enthusiasticly applauding audience obviously follows him.
Bernd Schuknecht (concert reviews among others for Bonner Generalanzeiger, Kölnische Rundschau, Aachener Zeitung, WAZ Essen, Rheinische Post Düsseldorf and Ruhr Nachrichten Dortmund)